Podium in Loket
Nach den beiden Übersee-GP’s in Indonesien stand den Piloten der FIM Motocross Weltmeisterschaft ein freies Wochenende zur Verfügung, ehe es am vergangenen Wochenende nach Loket ging. Jeremy Seewer nutzte sein freies Wochenende zum ausruhen, denn die Traditionsstrecke im Westen von Tschechien ist trotz des einfachen Layouts mit einigen Tücken gespickt und verlangt besonders von den 450ccm Piloten hohe Konzentration ab. Im freien Training schien sich Jeremy auf seiner YZ450FM nicht besonders wohl zu fühlen, denn mit einem 10. Rang blieb er hinter seinen persönlichen Erwartungen zurück. Auch im Zeittraining gelang ihm keine ausgezeichnete Runde und ein erneuter 10. Rang gab ihm nur ein 10. Platz am Startgatter des Qualifikationsrennens. In der Zwischenzeit wurden einige Änderungen des Set-Ups an seiner Yamaha vorgenommen, was sich direkt im Qualilauf auszahlte. Die #91 schnappte sich den Holeshot und führte das 34-Mann Feld kurzerhand an. Bereits nach 3 Runden musste er sich zwar von seinem Teamkollegen Romain Febvre geschlagen geben, jedoch hielt er die zweite Position inne und beendete dieses Rennen sogar vor Publikumsliebling und Meisterschaftsführenden Tim Gajser.
Die Änderungen an seinem Bike schienen Jeremy zu gefallen und Jeremy konnte nach seinem sehr guten Resultat entspannt und motiviert auf die Wertungsläufe am Sonntag blicken. Auch in Lauf 1 lief der Start für den sympathischen Schweizer optimal und als Führender startete er ins Rennen. Wie auch am Samstag nutzte Romain Febvre gleich zu Beginn des Rennens seine Chance und passierte Jeremy bereits in Runde 2. Lange Zeit behauptete er sich auf Rang 2, ehe Tim Gajser 3 Minuten vor Zieleinfahrt an Jeremy vorbei zog. Als dritter sah er schlussendlich die Zielflagge, was eine sehr gute Ausgangsposition für ein 3. Podium in Folge war. Eindrucksvoll bewies Jeremy diese Saison, dass mit ihm in der ersten Kurve zu rechnen ist, denn ein weiterer Holeshot in Lauf 2 ging auf sein Konto. Dieses mal wollte er seine Führung länger behalten, doch bereits nach 4 Runden zog Febvre vorbei und bereits eine Runde später auch Gajser. Bis zu Rennende hielt Jeremy die Position und sah 5 Sekunden hinter dem Slowene Gajser die Zielflagge. Mit einem 3-3 Rennergebnis gelang Jeremy nach einem durchwachsenen Samstag das Ruder rumzureißen und ein gesamt 3. Platz einzufahren. Mit 405 Meisterschaftspunkten liegt er auf Rang 2 mit einem sanften Polster von 26 Zählern auf Rang 3. Wir sind gespannt, wie sich Jeremy am kommenden Wochenende in Lommel, Belgien schlagen wird. Dieses Event wird nicht umsonst als das härteste Rennen des Jahres angesehen, denn die Strecke und sommerlichen Temperaturen werden alles von den Motocrosspiloten abverlangen.
Jeremy: Ich habe am Samstag tatsächlich mit meinem Bike Probleme gehabt. Mit einer 450ccm ist es hier sehr tricky zu fahren, denn die großen Bikes haben so viel Power, aber keine Traktion. Ich habe mich zum Glück gefangen und meinen eigenen Flow gefunden. Romain war auf einem anderen Level, doch ich hatte eigentlich den selben Speed wie Tim, deshalb wäre ein zweiter Rang toll gewesen. Doch ich bin sehr glücklich mit meinem Podium und vor allem damit, dass ich alle 3 Holeshots gemacht habe!
Photocredit: Yamaha-Racing MXGP